Bruni Kreutzer-Bohn

Meine Angebote:
Bindungsanalyse/Pränatale Therapie mit Modifizierter Bindungsanalyse/Supervision/Ausbilderin in Bindungsanalyse nach Hidas und Raffai.
Die Bedeutung der pränatalen Einschreibungen und Prägungen für meine Arbeit und meine Selbstfindung möchte ich mit meinem Weg zur Bindungsanalyse beschreiben:
Ich bin Psychoanalytikerin und praktiziere seit 25 Jahren in der Nähe von Tübingen. Ich bin verheiratet, Mutter von drei erwachsenen Söhnen und mittelerweile glückliche Großmutter von vier Enkelkindern (1-5 Jahre)
Unbewusst bin ich mit dem Fundus der Bindungsanalyse zum erstenmal vor 34 Jahren in Berührung gekommen. Intuitv machte ich mit Malu, meinem 2. Sohn, in der 36. Woche das Spiegelspiel. Er lag in Beckenendlage und mein Frauenarzt prophezeite einen  Kaiserschnitt. Jeden Abend – in Bauchlage – stieg ich mit Malu in die Badewanne. Ich schickte ihm ein Video in die Gebärmutter. Ich zeigte ihm meinen Kopf und signalisierte ihm mit Zeigegesten, wo sein Köpfchen hin muss, damit wir ein gutes Team unter der Geburt werden können und  gemeinsam und natürlich entbinden. Ich beruhigte ihn, dass sein Herz sich mitdreht, weil er ein eigenes Herz habe. Nach 8 Tagen hatte er sich gedreht.  Unbewusst hatte ich das Spiegelspiel aus der Bindungsanalyse angewendet.  Frauen tragen dieses Urwissen um Geburt und Schwangerschaft in sich. Sie können gebären und müssen es nicht lernen. Leider verkümmern in unserer technisierten, vernetzten Welt diese Urkräfte der Frauen immer mehr.
 Mein zweiter Vorstoß war meine Diplomarbeit, die ich über geburtserleichternde Methoden schrieb. Meine Professorin, die mich halbherzig betreute, verstand nicht, warum ich dieses Thema wählte, mit dem ich keinen Blumenstrauß gewinnen würde. Ich verstand es auch nicht, aber es drängte mich dazu. 
 Als ich 1983 zum erstenmal schwanger wurde, suchte ich weiter und fand mich in einer Geburtsvorbereitung für Paare nach Lamaze wieder. Gestärkt wurden mein Mann und ich für die Geburt. Wir wussten über jede Phase und ihre Tücken bescheid, waren ein gutes Team und brachten allein unseren ersten Sohn zu Welt. Wir hatten alle Zeit der Welt und die Hebamme schaute  gelegentlich vorbei. 
Der dritte, ausschlaggebene Anstoß dauerte noch Jahre und  kam mit der Internetzeit, den Krippenplätzen, der geteilten Elternzeit, was zunächst im Außen als Segen erschien.
Diese „freigeschaltenten Frauen“ die therapeutische Hilfe bei mir suchten, lebten im ewigen „Stand-by-modus“. Sie zwitschen zwischen einem „eingeklemmten Kinderwunsch“ und den Erwartung ihrer Arbeit hin und her. Sie zeigten deutliche Erschöpfungssymptome mit heftigen Körpersensationen. Sie fühlten sich im Niemandland, innerlich zerrissen, mit dem Gefühl, nicht zu genügen und zu versagen. Sie waren außer sich, nicht mehr bei sich.  Als ihre ganze Zerrisssenheit in der Therapie in Schwingung und in Sprache kam, wurden sie schwanger. Intuitiv erzählten sie  ihren Babys von Anfang an alles, teilten mit ihnen auch ihre Nöte und Sorgen und fühlten sich in einem ehrlichen, wahrhaftigen  Kontakt, wo alles, was in ihnen rumorte, „sein durfte“. Die Situation war die gleiche, aber die Schwangeren hatten ihre Ressourcen gefunden, was sie stärkte. Bei meinen Badegängen mit meinem zweiten Sohn hatte ich eine Ahnung von vorgeburtlicher Bindung bekommen, spürte, dass was fehlte, konnte es aber damals noch  nicht benennen Alle diese Entdeckungen formten sich zu einem Puzzle und führten mich 2013 zur Bindungsanalyse, in der ich eine fundierte drei-jährige Ausbildung bei Jenö Raffai und Ludwig Janus absolviert habe. 
In meiner weiteren therapeutischen Arbeit erkannte ich, dass die „pränatale Objektbeziehungstheorie“ und ihre lebenslangen Prägungen in der Entwicklungspsychologie der Psychoanalyse fehlten, wieder ausgelöst durch meine Patient*innen in psychoanalytischer Behandlung, die plötzlich heftige Körpersymptome entwickelten. Der Versuch, diese mit kognitiven Erkenntnissen aufzulösen, misslang. Deutlich wurde, dass der Körper sprach, sich eine Seelenbühne suchte und unverstandene Botschaften, die weder Denken noch Sprache hatten, anklopften und entschlüsselt werden wollten. Ich entwickelte aus der Bindungsanalyse meine  Achtsamkeitskörperreise  (AKR) und integrierte sie in meine psychoanalytische Arbeit.  So habe ich in den letzten 6 Jahren mein Konzept der modifizierten Bindungsanalyse (MBA) entwickelt, das ich fortlaufend mit Fallmaterial auf den Bindungsanalysetagungen  in Köln vorgestellt habe.  
Ich bin Psychoanalytikerin, Bindungsanalytikerin, Dozentin, Supervisorin und Ausbilderin für Bindungsanalyse. Seit 2018 biete ich eine zweijährige Ausbildung in Bindungsanalyse mit Annick de Lamotte an. Unser zweiter  Ausbildungskurs startet im September 2021. Auch entwickelt sich gerade eine kleine Selbsterfahrungsgruppe, die MBA bei mir lernen möchte.