Über die Internationale Gesellschaft für Prä- und Perinatale Psychologie und Medizin e.V. (ISPPM)

Wir informieren über den Lebensanfang

Als Mitglieder der ISPPM widmen wir uns der frühesten menschlichen Lebensphase: Empfängnis, Schwangerschaft, Geburt, frühe Kindheit – und deren Erfahrungen. Wir möchten sensibilisieren, aufklären und ein Bewusstsein schaffen für die früheste Zeit des Lebens von der Zeugung an.

Vor diesem Hintergrund bieten wir jungen Erwachsenen und Eltern, in Ausbildung befindlichen Personen und Studierenden umfassende Informationen sowie Beratungs- und Therapieangebote. Umfangreiches Wissen wird durch Literatur, Dokumentationen, Aus- und Fortbildungsangebote sowie Fachtagungen und Kongresse im In- und Ausland vermittelt.

Wir sprechen Menschen in Gesundheits- und Sozialberufen an

Hierzu gehören Hebammen, Doulas, ÄrztInnen für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Kinder- und Jugendmedizin, PsychologInnen, SpezialistInnen für Psychotherapie (für Erwachsene und Kinder), SoziologInnen, PädagogInnen, ErzieherInnen in Krippen und Kindertagesstätten. Darüber hinaus ist dieses Wissen für die Kulturwissenschaften, die Gesundheits-, Familien- und Sozialpolitik von großer Bedeutung.

Wir verbinden Praxis mit Theorie und Forschung

Durch therapeutische Praxis, Forschung, Dokumentationen und Selbsterfahrung wurde in über 90 Jahren umfangreiches, interdisziplinäres Wissen zusammengetragen, reflektiert und veröffentlicht. Die jeweiligen individuellen und kulturellen Gegebenheiten und deren Auswirkungen für das Kind und seine weitere Entwicklung werden untersucht und berücksichtigt. Wir möchten für unser Fachgebiet wichtige Forschungsergebnisse verbreiten und selber Forschungsvorhaben fördern.

Als Fachperson können Sie mitwirken

Die ISPPM pflegt gemäß ihrer Statuten berufsgruppenübergreifende Dialoge. Ziel aller Aktivitäten der ISPPM ist es, in der Öffentlichkeit und in Fachkreisen Bewusstsein für die emotionalen, psychischen und physischen Grundbedürfnisse des ungeborenen Kindes zu schaffen und hierüber präventiv die Schwangerschafts- und Geburtskultur in Deutschland und weltweit grundlegend zu verbessern.

Wir laden herzlich ein, die Tagungen zu besuchen und Literaturhinweise und Kontaktmöglichkeiten zu nutzen. Wir informieren Sie gern über Möglichkeiten der Mitarbeit oder der Mitgliedschaft.

Unsere Philosophie

Die ISPPM e.V. beschäftigt sich mit der frühesten Phase der menschlichen Entwicklung, beginnend vor der Empfängnis bis nach der Geburt.

Sie begreift diesen prä- und perinatalen Lebensabschnitt als erste ökologische Situation des Menschen, untrennbar verknüpft mit der Mutter und ihrer Umwelt, in der Art eines kontinuierlichen Dialogs auf physiologischer, sozialer und  transgenerationaler Ebene.

Ausgehend von einer ganzheitlichen Betrachtung der menschlichen Entwicklung tritt die ISPPM für die Überwindung des dualistischen Leib- Seele-Prinzips ein. Dieser ganzheitliche Ansatz drückt sich auch in der interdisziplinären Zusammensetzung der Mitglieder der ISPPM aus.

Die Geschichte der ISPPM e.V.

Die „Internationale Studiengemeinschaft für Pränatale Psychologie” (ISPP) wurde durch die Initiative von Dr. Gustav Hans Graber (Präsident der ISPPM e.V. von 1971 bis 1976) am 26.07.1971 in Wien gegründet. Ausgehend von psychoanalytisch orientierten Denkmodellen einer Pränatalen Psychologie (Gustav Hans Graber, Igor Caruso, Friedrich Kruse)  wurden die theoretischen und methodologischen Konzepte durch Einbeziehung der Entwicklungspsychologie (Sepp Schindler) und Embryologie (Erich Blechschmidt) impulsgebend weiterentwickelt.

Bindeglied zwischen Psychologie und Medizin

Die Psychoneuroendokrinologie von Schwangerschaft und Geburt (Fedor-Freybergh) erwies sich als entscheidendes Bindeglied zwischen Psychologie und Medizin, wodurch auch GynäkologInnen, NeonatologInnen, PädiaterInnen und EndokrinologInnen sich verstärkt der ISPP zuwandten. Im Zusammenhang mit der Ausarbeitung primär-präventiver Konzepte öffnete sich die ISPP auch gegenüber den anwendungsbezogenen Berufsgruppen, hier vor allem den Hebammen und Geburtsvorbereiterinnen, den SozialpädagogInnen, SonderpädagogInnen und ErwachsenenbildnerInnen.

Diese Entwicklung führte auch zu der 1986 beschlossenen Erweiterung des Namens: „Internationale Studiengemeinschaft für Prä- und Perinatale Psychologie und Medizin” (ISPPM). Das war auch mit einer Intensivierung der internationalen Kontakte verbunden, insbesondere zu „Association for Prenatal and Perinal Psychology and Health“ (APPPAH) in den USA und zur „Assoziazione Nazionale per l´Educazione Prenatale“ (ANEP) in Italien. Über internationale Kongresse der ISPPM wurde die Pränatale Psychologie bekannt gemacht, so in Bad Gastein, Jerusalem. London, Krakau, Heidelberg, Budapest, Cagliari, Sydney und Moskau.

Seit 1971 wurden im Rahmen des Instituts für Psychologie an der Universität Salzburg bis 2002 fortlaufend Forschungsarbeiten zur Pränatalen Psychologie veröffentlicht und weitere Arbeiten katalogisiert, die über die Datenbank für psychologische Literatur „Psyndex“ unter dem Stichwort „Pränatale Psychologie“ zugänglich sind.

Neugründung der „Internationalen Gesellschaft für Prä- und Perinatale Psychologie und Medizin e.V.“ als gemeinnütziger Verein

2010 fand eine Neugründung der Gesellschaft als gemeinnütziger Verein nach deutschem Recht statt, die sich als internationaler Zusammenschluss ähnlicher Ausrichtung versteht. Der offizielle Name ist die englische Version „International Society for Pre- and Perinatal Psychology and Medicine (ISPPM e.V.)“, die deutsche Übersetzung lautet „Internationale Gesellschaft für Prä- und Perinatale Psychologie und Medizin“.

PräsidentInnen

Seit 2019 – Amara Eckert, Deutschland. Stärkung der internationalen Vernetzung
2016 – 2019 Paula Diederichs, Deutschland. Folgen der Geburtskultur für das Erleben von Frauen und Kindern
2010 – 2016 Sven Hildebrandt, Dresden, Deutschland. Paradigmenwechsel in der Geburtshilfe zu einer „Beziehungsgeleiteten Geburtskultur“
2005 – 2010 Rupert Linder, Birkenfeld, Deutschland: Verbindung psychotherapeutischer Denkansätze mit praktischer Begleitung schwangerer Frauen in der gynäkologischen Praxis
1995 – 2005 Ludwig Janus, Heidelberg, Deutschland: Sammlung und Strukturierung des Wissensgebietes
1992 – 1995 Rudolf Klimek, Krakau, Polen. Verbindung zur internationalen Geburtshilfe und Neonatologie
1983 – 1992 Peter G. Fedor-Freybergh, Stockholm, Schweden. Bindeglied zwischen Medizin und Psychologie. Formierung der ISPPM zu einer internationalen Fachgesellschaft
1976 – 1983 Sepp Schindler, Salzburg, Österreich. Förderung empirischen Arbeiten zur Pränatalen Psychologie und Verbindung zur Psychoanalyse
1971 – 1976 Gustav Hans Graber, Bern, Schweiz: Gründung der ISPP 1971.
Schaffung der wissenschaftlichen Grundlagen der pränatalen Psychologie

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